Sponsored Top-Level-Domains (sTLDs): Spezialisierte Domains für gezielte Gemeinschaften und Organisationen

In der digitalen Welt von heute spielen Domain-Namen eine Schlüsselrolle. Sie sind die Adresse von Websites, die wir im Browser eingeben und Bestandteil der E-Mail-Adressen. Domain-Namen erscheinen auf Visitenkarten, Werbebannern, Flyern und anderen Werbemitteln.

Deshalb ist es für jede Firma wichtig, einen gut klingenden Domain-Namen zu haben, der zum Unternehmen passt und Vertrauen erweckt.

Dabei geht es nicht bloß um den eigentlichen Domain-Namen („meinefirma“), sondern auch um die Buchstaben nach dem Punkt: die Top-Level-Domain.

Nehmen wir ein Beispiel: Wenn die Adresse „meinefirma.de“ lautet, vermuten Sie den Firmensitz in Deutschland. Lesen Sie jedoch „meinefirma.edu“, ordnen Sie die Domain dem Bildungswesen zu. Da die TLD „.edu“ nur von Bildungseinrichtungen benutzt werden darf, kann der User sicher sein, dass die Domain zum Bildungssektor gehört. „.edu“ ist eine sponsored Top-Level-Domain (sTLD).

Genau um diese sTLDs geht es in diesem Artikel. Hier erfahren Sie alles Wissenswerte über den Hintergrund, die Vorteile, die Anwendungen und Best Practices der sponsored Top-Level-Domains.

Was sind sTLDs?

Um zu verstehen, was sTLDs sind, müssen wir die Organisation von TLDs betrachten:

Domain-Namen, die Sie im Browser eingeben, sendet der Browser an eine „Adressdatenbank“ und erfragt die zugehörige IP-Adresse. Dies ist die Adresse des Servers, der Ihnen die angefragte Webseite liefern wird.

Die „Adressdatenbank“ heißt Domain Name System (DNS). Dabei handelt es sich um ein komplexes, weltweites Netz von Servern. Koordiniert und überwacht wird dieses von der Organisation ICANN (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers).

Die ICANN akkreditiert Organisationen, die TLDs verwalten. Diese werden Registry genannt. Diese Organisationen sind dafür verantwortlich, die Registrierung neuer Domains unter ihrer TLD zu überwachen und zu verwalten, die Datenbank der registrierten Domains zu pflegen und die technische Infrastruktur für die Funktionalität der TLD bereitzustellen.

Während Länder-TLDs (ccTLDs) wie „.de“ von den jeweiligen Ländern verwaltet werden, sind für generische (nicht geografisch definierte) TLDs (gTLDs) Organisationen bzw. Gemeinschaften zuständig.

Diese Organisationen können den Kreis der Nutzer „ihrer“ TLD einschränken. Dies betrifft im Wesentlichen drei Kategorien von TLDs:

• Länder und Regionen schränken den Gebrauch teilweise auf Nutzer ein, die ihren Standort tatsächlich in der definierten Region haben.
• Brand TLDs wie „.apple“ oder „.nokia“ dürfen nur vom betreffenden Unternehmen und ausgewählten Partnerfirmen genutzt werden.
• Sponsored TLDs sind generische TLDs, deren Nutzung von der Registry (der verwaltenden Organisation) beschränkt wurde.

Welche sTLDs gibt es?

Die „Root Zone Database“ der IANA verzeichnet aktuell nur 14 sTLDs. Diese sind nachstehend aufgelistet:

.aero	Für Personen und Organisationen der Luftfahrtindustrie
.asia	Für Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen in Asien und dem Pazifikraum
.cat	Für die katalanische Sprache und Kultur reserviert. Kann von Personen oder Organisationen genutzt werden, die in Katalonien ansässig sind oder die katalanische Sprache und Kultur fördern
.coop	Für Genossenschaften
.edu	Für akkreditierte Bildungseinrichtungen in den USA
.gov	Für US-amerikanische Regierungsbehörden
.int	Für internationale Organisationen, die internationalen Gesetzen unterstellt sind (Der erste Nutzer dieser Domain war die NATO.)
.jobs	Für Karriereseiten von Unternehmen gedacht, zum Beispiel meinefirma.jobs
.mil	Für US-amerikanische Militär-Einheiten
.museum	Für Museen
.post	Für den Postsektor
.tel	Für das Teilen von Kontaktdaten gedacht
.travel	Für Unternehmen der Reisebranche, wie Reisebüros, Fluggesellschaften, usw.
.xxx	Für pornografische Websites

Dazu noch zwei ergänzende Erklärungen:

• Die oben zitierte Institution IANA (Internet Assigned Numbers Authority) ist Teil der ICANN und zuständig für die Koordination von Schlüsselelementen des Internets wie unter anderem die Zuweisung von Top-Level-Domains und die Server des Domain Name Systems (DNS).
• Auch TLDs, die nicht explizit als „sponsored TLD“ ausgewiesen sind, können in der Nutzung eingeschränkt sein. Bekanntestes Beispiel sind die bereits erwähnten Brand TLDs wie .apple

Vorteile einer sTLD

Wenn Sie zu den wenigen Unternehmen gehören, die für eine der genannten sTLDs qualifiziert sind, lohnt es sich für Sie, diese tatsächlich zu benutzen:

• Ihre Domain wirkt authentischer und damit vertrauenswürdiger.
• Sie genießen eine gewisse Exklusivität und heben sich von der Masse anderer, ähnlich lautender Domains ab.
• User, die gezielt nach Websites der entsprechenden sTLD suchen, finden Sie auf diesem Weg.

Tipp: Wenn Sie Websites mit einer bestimmten TLD suchen wollen, geben Sie einfach das entsprechende Suchmuster bei Google ein. Beispiel: Für die Suche nach allen Domains mit der Endung „.travel“ geben Sie bei Google Folgendes ein: site:*.travel

sTLD registrieren? Es ist kompliziert.

Es liegt in der Natur der Sache, dass Sie eine sTLD nicht einfach bei einem beliebigen Registrar buchen können. Schließlich unterliegen sTLD ja bestimmten Beschränkungen. Nicht jeder Registrar ist für alle sTLD akkreditiert. Hinzu kommt, dass die Zulassungsbedingungen bei jeder sTLD wieder anders lauten.

Keine Sorge: Wir helfen Ihnen. Unsere Experten beraten Sie bei der Wahl der TLD und unterstützen Sie bei allen Schritten zur Domain-Registrierung. Wenden Sie sich einfach an unser Domain-Consulting.